Zulassungsprüfung für Universitäten von 60.000 Kameras überwacht
Einen sehr interessanten Bericht zum Thema Zulassungsprüfungen für Universitäten in China habe ich gerade auf Spiegel.de gelesen. Im Gegensatz zu unserem, auf Grund der Dezentralisierung oft schlampig vorbereiteten Abitur, läuft in China alles einheitlich und vom Zentralstaat gesteuert ab. Weil der Aufnahme Test mit dem Namen „Gaokao“ als besonders wichtig für die Zukunft der 10 Millionen Prüflinge eingestuft wird, sind die Vorkehrungen entsprechend: der Test findet an drei, aufeinanderfolgenden Tagen statt, die Prüfungsfragen sind quasi Staatsgeheimnis, werden in Safes gelagert und von bewaffneten Polizisten bewacht.
In diesem Jahr kommen noch zwei weitere Probleme dazu: Schweinegrippe und moderne Technik. Aus Angst vor der Schweinegrippe muss jeder der Testteilnehmer vor Antritt der Prüfung seine Körpertemperatur messen lassen, die Prüfungsräume werden täglich gleich zwei Mal desinfiziert und wer Symptome aufweist, muss in einem gesonderten Raum schreiben.
In Sachen Betrügen sind die Chinesen uns Deutschen natürlich weit voraus. So kam es in der Vergangenheit immer häufiger vor, dass die Eltern ihre Kinder quasi mit modernster Technik verkabelt haben, um ihnen so bei der Prüfung zu helfen. In China kann ein solcher Betrugsversuch übrigens mit Gefängnis geahndet werden. Um so etwas von vorneherein auszuschließen, wurden in den 8000 Test-Zentren über 60.000 Kameras angebracht – Betrug somit fast ausgeschlossen.
Irgendwie bewundere ich eine solch straffe Organisation ja, aber ob der Druck auf die Kinder damit nicht ins Unendliche wächst? Ferner ist natürlich auch die Überwachung recht kritisch zu beurteilen. In Deutschland wohl alles undenkbar.