Wohnungsbesichtigung – So punktest du beim Vermieter
Studierende gelten bei einigen Vermietern als besonderes Mieterklientel. Sie verfügen meist über ein niedriges Einkommen und mancher Eigentümer befürchtet wilde Partynächte. Deshalb ist es besonders wichtig, bei einer Wohnungsbesichtigung zu punkten. Mit diesen Hinweisen möchten wir einen Überblick geben.
Der gute erste Eindruck
Egal ob man nun in einer Kleinstadt, in Berlin oder in Dresden eine Wohnung mieten möchte, der erste ist meist der entscheidende Eindruck. Dazu zählt zunächst ein pünktliches Erscheinen, wobei unter pünktlich fünf bis zehn Minuten vor dem vereinbarten Termin bedeutet. Das macht einen guten Eindruck und verhindert ein mögliches Zuspätkommen. Zudem bleibt etwas Zeit, um sich auf den Termin vorzubereiten.
Optisch sollte der Wohnungsinteressent natürlich herüberkommen. Hochglanzpolierte Schuhe und Krawatte sind nicht notwendig und könnten einen falschen Eindruck vermitteln. Zerrissene Jeans und ein fragwürdiges Shirt-Motiv mögen zwar ein Ausdruck persönlichen Stils sein. Dennoch sollte darauf bei einer Besichtigung verzichtet werden. Das gilt auch für Kleidung mit politischen, religiösen oder sexuellen Inhalten.
Bitte immer recht freundlich
Ebenfalls zum guten ersten Eindruck gehört das Thema Freundlichkeit. Bei der Begrüßung sollte mit einem Lächeln der eigene Name genannt und ein Tagesgruß gesagt werden. Hat der Mieter dies bereits vorher getan, kann ruhig der gleiche genutzt werden. Auf das früher übliche Händeschütteln wird heute oft aus hygienischen Gründen verzichtet. Hier sollte der Mieter ebenfalls das Signal aussenden, ob es gewollt ist. In dem Fall sollte die Hand trocken sein. Sie lässt sich im Notfall unauffällig an der Hose abwischen.
Weitere Sympathiepunkte können mit einer guten Kinderstube erreicht werden. Bitte und Danke sollten keine Fremdwörter sein, allerdings auch nicht in jedem Satz verwendet werden. Das selbe gilt für die namentliche Ansprache. Da Menschen besonders gut aufpassen, wenn ihr eigener Name genannt wird, kann dies besonders dort einfließen, wo der Mietinteressent positiv überzeugen möchte.
Ehrlich und selbstbewusst
Bei aller Freundlichkeit sollte dennoch auf ein selbstbewusstes Auftreten geachtet werden. So brauchen einige Fragen nicht beantwortet werden, wenn sie zu persönlich sind und mit dem Mietverhältnis nichts zu tun haben.
Ehrlichkeit ist ein wichtiges Thema. Lügen oder Übertreibungen werden oft durchschaut, wirken überheblich und können trotz ausreichender Solvenz dazu führen, dass jemand anderes die Wohnung bekommt. Zur Ehrlichkeit gehört, dass die passenden Fragen zum Mietobjekt gestellt werden.
Alle Unterlagen dabei haben
Um eine Wohnung zu mieten, müssen meist einige Unterlagen abgegeben werden. Liegen diese bereits bei der Wohnungsbesichtigung vollständig vor, wirkt der potenzielle Mieter interessiert und strukturiert, so wie jemand, der pünktlich und zuverlässig die Miete zahlt.
Folgenden Unterlagen werden fast immer benötigt:
- Personalausweis inklusive Kopie
- Einkommensnachweise der letzten drei Monate (Nebeneinkommen) beziehungsweise aktueller Bescheid (BAföG)
- Vorvermieterbescheinigung oder Bestätigung über bisherige kostenfreie Unterkunft bei den Eltern, wenn noch keine eigene Wohnung gemietet war
- Selbstauskunft (häufig auf der Webseite des Vermieters zu finden)
Eine Schufa-Auskunft wird zwar nicht immer verlangt, sollte aber ebenfalls mitgebracht werden. Ist diese positiv, kann sie immer abgegeben werden. Bei negativen Einträgen sollte genau abgewägt werden. Von Studierenden ohne hohes eigenes Einkommen wird zudem häufig eine Bürgschaft von den Eltern verlangt. Hierfür werden die selben Unterlagen sowie eine Bürgschaftserklärung benötigt.