Von Eselsbrücken, Geschichten und Wissenskarten – Die 5 besten Lernmethoden

Wer kennt es nicht: Die nächsten Prüfungen stehen an und Bücher, Mitschriften und Skripte stapeln sich bis unter die Decke auf dem Schreibtisch. Gleichzeitig wächst die Verzweiflung und Angst, das ganze Lernpensum nicht mehr zu schaffen. Aber das muss nicht sein. Auch wenn mit der Studienreform mehr Lernstoff in kürzerer Zeit verarbeitet werden muss, muss dies nicht zwangsläufig zu mehr Lernstress führen. Du musst jedoch dein Lernen besser organisieren. Hier stellen wir dir fünf Lernmethoden vor, die dir helfen, all das erforderliche Wissen abzuspeichern.

Die Art des Lernstoffes ist so unterschiedlich wie die verschiedenen Lernmethoden selbst. Aus diesem Grund gibt es auch nicht die eine beste Methode. Welche der Lerntechniken funktioniert, hängt vor allem davon ab, was du lernen musst.

Lerntechniken

1. Bau dir eine Eselsbrücke!

Auf deinem Schreibtisch liegen lange Listen mit neuen Spanisch-Vokabeln? Dein Professor erwartet, dass du jede Menge geschichtliche Jahreszahlen parat hast? Oder für dein Medizinstudium musst du dir sämtliche Muskeln des menschlichen Körpers merken? Kurz gesagt, wenn es also nur um das Auswendiglernen geht, dann bietet sich die sogenannte “Schlüsselworttechnik” an. Dazu nutzt du geläufige Eselsbrücken oder erfindest eigene. Ziel ist es beispielsweise den Wortklang eines Fremdwortes mit einem ähnlich klingenden deutschen Wort zu verbinden und mit einer bildhaften Vorstellung “anzuklammern”. Ein kleines Beispiel? Für den medizinischen Begriff “pectoral” (Brustmuskel) merkst du dir “Paket”. An erster Stelle ist der Klang der beiden Begriffe wichtig; ansonsten müssen Wort und Schlüsselwort nichts miteinander zu tun haben.

2. Erfinde eine Geschichte!

Du willst bei deinem nächsten Vortrag endlich mal ohne Stottern und peinlichen Pausen überzeugen? Dann kann dir vielleicht die Storytechnik weiterhelfen. Sie hat zum Ziel, Wissen aktiv zur Verfügung zu stellen. Hast du deinen Lernstoff “aktiv gespeichert”, dann gelingt es dir ohne Schwierigkeit zu einem Stichwort eine längere Liste von Details nennen zu können. Beste Voraussetzung um einen Vortrag frei vorzutragen! Bei der Geschichtentechnik werden die zu lernenden Begriffe in einer frei erfundenen Geschichte miteinander verknüpft. Die neuen Begriffe können dann leichter reproduziert werden, indem du die Geschichte gedanklich nochmals nacherzählst. Die Bilder solltest du dabei so lebendig wie möglich wählen – und auch verrückt darf deine Geschichte sein. Umso besser wirst du dir die Inhalte merken können.

3. Zeichne ein Bild!

Wenn du dir erst einmal einen Überblick über ein Thema machen willst und vielleicht nach einem Lösungsweg suchst, dann greifst du am besten auf das sogenannte Mind Mapping zurück. Mit dieser Lerntechnik kannst du einen Sachverhalt “sichtbar” machen. In den 1970er Jahren von Tony Buzan entwickelt, folgt diese Methode der Arbeitsweise unseres Gehirns und spricht sowohl die rechte als auch die linke Gehirnhälfte an. Dabei schreibst du in die Mitte eines (am besten querformatigen) Papiers den zentralen Begriff. Alle weiteren Punkte, Bilder, Symbole ordnest du um diesen herum an und verbindest sie mit Ästen. Arbeite hier am besten mit verschiedenen Farben und verwende auch hier Schlüsselworte. Das Mind Mapping hilft dir so, Referate und Vorträge zu planen und zu koordinieren. Aber auch zum Strukturieren von Themenblöcken und der Erstellung von Übersichten kannst du es nutzen. Ein Vorteil des Mind Mappings ist es auch, dass es der Kreativität keine Grenzen setzt. Neue Aspekte, Ideen und Vorschläge können leicht hinzugefügt werden. Daher bietet sich diese Methode gerade dann an, wenn du erstmal auf der Suche nach neuen Ideen bist. Aufgrund der genutzten Baumstruktur gliederst du parallel dein Brainstorming.

4. Setze auf die Kraft der Karten!

Du hast dir bereits einen Überblick verschafft und nun geht es um Faktenwissen und Details? In diesem Fall bietet sich das Lernen mit Karteikarten an. Dabei notierst du ein Schlagwort oder eine Frage auf der einen Seite der Karteikarte. Auf der anderen schreibst du die dazugehörige Definition, Übersetzung oder Antwort auf. Bereits zum Erstellen der Karteikarten bist du gezwungen, dein Wissen zu sortieren. Das Schreiben erhöht den Lerneffekt zusätzlich. Verwende dabei griffige Überschriften und Kopfzeilen. Schreibe jedoch nie mehr als drei Aspekte auf eine Karte! Hast du alles Notwendige in eine Karteikarten-Box sortiert, kannst du einzelne Fragen immer und überall wiederholen; du hast deinen “Wissensberg” mobil gemacht. Das ständige Wiederholen festigt das erlernte Wissen zusätzlich. Bedenke jedoch, dass diese Methode viel Vorbereitungszeit und je nach Thema auch sehr viele Karteikarten erfordert!

5. Nutze den emotionalen Weg!

In vielen Studien haben Wissenschaftler gezeigt, dass es uns leichter fällt, Wissen und Informationen abzuspeichern, wenn diese mit Emotionen verbunden sind. Dies nutzt auch die sogenannte Loci-Technik, mit der du vor allem kurzfristig sehr viele Informationen lernen kannst. Hierzu legst du zunächst dir wichtige, markante Orte in einer bestimmten Reihenfolge fest. Dies kann beispielsweise dein Weg von der Uni nach Hause sein. Oder der Gang durch deinen Supermarkt. Wichtig ist nur, dass dir diese Route sehr vertraut ist. Im zweiten Schritt bestimmst du verschiedenen Haltepunkte. Beim Gang durch den Supermarkt könnte das beispielsweise sein: Obsttheke, Süßigkeitenregal, Wursttheke, Käsetheke, Zeitschriftenregal. Jeden dieser Punkte kannst du nun mit einer Information verknüpfen. Dafür nutzt du wieder Schlüsselworte und Bilder. Und auch hier gilt: Je verrückter das Bild, desto leichter wirst du es dir merken können. Wenn du die Informationen wieder abrufen willst, folgst du im Geiste deiner Route.

Du siehst also, es gibt sehr viele Lernmethoden, auf die du im Unialltag zurückgreifen kannst und mit denen du deine Prüfungen erfolgreich absolvierst. Du musst dich nur trauen, mal etwas Neues auszuprobieren! Dabei wirst du nicht mit jeder Technik erfolgreich sein. Manch eine Methode braucht auch einfach eine gewisse Übung und Training!

Weitere hilfreiche Tipps und Lerntechniken findest du hier.

1 Kommentar

  1. Tim sagt:

    Hallo,

    vielen Dank für diesen Artikel! 🙂

    Diese Methoden kennt man natürlich schon oder hat bereits davon gehört, aber eure Zusammenstellung finde ich ganz gelungen.

    Schöne Grüße
    Tim

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