Clever Sparen: Geldanlage für Studenten

Es gibt genügend Gründe etwas Geld beiseite zu legen, sei es ein Auto, ein Auslandssemester, die große Sause nach dem Diplom, der Traum vom eigenen Haus, die Rente, ein kleines Investment in Fonds oder Aktien oder etwas ganz anderes. Doch welche Formen der Kapitalanlage kommen für Studenten infrage und wo können sie das meiste herausholen?

Geld kann man in allem Möglichen anlegen – ob als Orden im Schrank, als Bild an der Wand, als Wertpapier an der Börse oder als Sparbuch bei der Bank. Aber nicht jede Form der Geldanlage ist für Studenten auch interessant. Eine der wichtigsten Formen ist sicherlich die Altersvorsorge, doch die Rente ist für die meisten Studenten so uninteressant wie der viel zitierte chinesische Reissack. Aber obwohl die Rente noch weit hin ist, so ist es doch am besten, frühestmöglich mit der Altersvorsorge zu beginnen, denn schließlich sind die monatlichen Beiträge, um ein ausreichendes Auskommen im Alter zu erzielen, um so höher, je später man beginnt, Geld dafür beiseite zu legen.

Aber wenden wir uns nun erfreulicheren Dingen zu. Wie wäre es mit einer Geldanlage, bei welcher der Staat etwas dazu gibt? Dass sich Vater Staat am Sparen beteiligt, ist beispielsweise über einen Bausparvertrag möglich. Hier winken eine Wohnungsbauprämie und eine Arbeitnehmersparzulage. Außerdem sind Bausparverträge Riester-föderfähig. Beim Bausparen vereinbart man ein Sparziel und zahlt flexibel über 7 Jahre ein. Bausparen ist jedoch hauptsächlich für all jene interessant, die später auch einmal bauen möchten. Denn aktuell sind die Zinsen noch niedrig und diese niedrigen Bauzinsen werden beim Bausparen festgeschrieben. Das Bauspardarlehen mit besonders günstigen Konditionen ist schließlich der zweite große Vorteil des Bausparens, auf welchen man verzichten würde, wenn man dann doch nicht bauen und das Geld lieber für einen anderen Sparzweck verwenden möchte.

Wer keine Lust hat, sich 7 Jahre lang an einen Bausparvertrag zu binden, der hat verschiedene andere Möglichkeiten. Zunächst kennt jeder ein Girokonto. Hier haben Studenten meist ein gebührenfreies Konto und erhalten Zinsen, was später bei Arbeitnehmern nicht üblich ist. Dennoch ist das Girokonto nicht der renditeträchtigste Ort für die Geldanlage. Dafür kommt man aber jederzeit an sein Geld. Die Verfügbarkeit durch die tägliche Kündigung ist beim Tagesgeldkonto ebenfalls gegeben. Von Nachteil ist, dass oftmals Kapital von 500 bis 1.500 Euro bereits vorhanden sein muss. Mit dem Tagesgeldkonto lässt sich auch kein Zahlungsverkehr wie bei einem Girokonto realisieren. Es ist jedoch kostenlos und bringt mehr Zinsen als ein Girokonto. Noch mehr Zinsen gibt es bei einem Festgeldkonto, das jedoch voraussetzt, dass das Geld dort für einen längeren Zeitraum geparkt wird und solange nicht verfügbar ist.

Eine weitere Möglichkeit sind Bundeswertpapiere. Finanzierungsschätze der Bundesrepublik Deutschland können ab 500 Euro gekauft werden, wobei man hier ebenfalls sein Geld für eine Zeit  von 1 bis 2 Jahren fest anlegt. Hier sind Zinsen von 3,5% bis teilweise sogar 8% möglich. Bundesschatzbriefe sehen eine Anlagedauer von 6 bis 7 Jahren vor und setzen eine Mindestanlagesumme von 50 Euro voraus. Die Anlage in Bundeswertpapiere kann man als sicher bezeichnen. Anders sieht es bspw. bei Fonds aus. Fonds sind sicherer als Aktien, bieten die größten Renditechancen im Vergleich zu den bisher vorgestellten Anlageformen, bergen aber ein Verlustrisiko, wie man an der aktuellen Krise der Immobilienfonds sehen kann.

Welche Geldanlage die richtige ist, hängt immer vom Sparzweck ab. Man sollte bedenken, dass man immer nur zwei Ziele des so genannten magischen Dreiecks verfolgen kann, niemals alle drei auf ein mal. Diese Ziele sind Rendite (das Plus, das man mit der Anlage erzielen kann), Sicherheit (also möglichst geringes Verlustrisiko) und Verfügbarkeit (schnell an sein Geld zu kommen). Der Sparzweck bestimmt letztlich, welche zwei der drei Ziele verfolgt werden sollen und dies bestimmt die Wahl der Geldanlage. Am besten lässt man sich von einem unabhängigen Finanzberater helfen.

Übrigens: Wer das Optimum aus seinem Studenten-Job herausholen und gleichzeitig etwas für das Sparziel Altersvorsorge tun will, der kann sich mit dem Mini-Job ein Anrecht auf Riester-Förderung verschaffen. Wie das geht, zeigt dieser Artikel zum Anspruch auf Riester für Studenten.

1 Kommentar

  1. Sascha sagt:

    Hi an alle,

    studiere zur Zeit Wirtschaftsingenieurswesen und befasse mich seit einigen Wochen mit genau diesem Thema.
    Wieso sollte man eurere Meinung nach in einen Bausparvertrag investieren? Okay eine Förderquote von 8,8% bis 512€ jährlich. (Vorsicht hier 8,8% ist nicht die Rendite!) Zudem je nach Bausparvertrag noch Zinsen. Beim Abschluss eines Bausparvertrages kommen jedoch zum Teil imense einmalige Kosten auf einen zu, die die Rendite beträchtlich schmälern. Meine Meinung FINGER WEG!

    Sichere Geldanlage mit täglicher Verfügbarkeit sicherlich ein Tagesgeldkonto. Hier darauf achten, dass bei den Werbungsangeboten die versprochene Verzinsung nur wenige Monate garantiert wird. Hier sollte auf jedenfall ein Notgroschen abgelegt werden, bevor ich daran denke weiter zu sparen.
    Zudem finde ich es sinnvoll sich über geeignete Risikoabsicherungen Gedanken zu machen.
    Die meißten werden hierzu bei den Eltern mit Krankenversichert sein und die Private Haftpflicht wird höchstwahrscheinlich auch greifen. (hier nochmal genau hinterfragen und notfalls bei der jeweiligen Versicherung nachfragen)
    Das nächste wäre eine Auslandskrankenversicherung (ca 15€ jährlich). Hier sollte darauf geachtet werden, dass auch Bergungen (z.B. Heli-Einsatz beim Skifahren) unter den leistungen sein sollte.
    Glaubensfrage aber vom Bund der Versichterten und vieler anderer dringend empfohlen, eine Berufsunfähigkeitsversicherung (sehr kompliziert hier genau informieren und Bedingungen vergleichen, und keinesfalls auf den Bankberater verlassen!!!)

    Bevor diese Risikoversicherungen nicht bestehen, würde ich von Investment absehen.
    Auch ein Riester ist kritisch zu betrachen: Will man eventuell später Selbstständig werden? (keine Riesterförderung) oder wird man nach dem Studium erstmal arbeitslos bzw macht unbezahlte Praktika?
    Zu den oben genannten Investmentfonds: Hier gibt es auch Alternativen mit geringer Volatilität (Schwankungen) die von daher eher sicher sind als hochspekulative Immobilien- oder gar Schiffsfonds. Allerdings sind sogenannte aktive Fonds immer mit einer hohen Kostenquote/Jahr und einem einmaligen hohen Ausgabeaufschlag versehen. Zudem besteht das Risiko das der Manager „sich verkalkuliert/schlechte Entscheidungen trifft“.
    Als Alternative empfehle ich hier her die Investition in einem globalen ETF z.B. nach dem MSCI World gerichtet.
    ETF’s sind passive Fonds die versuchen den Indize nachzubilden jedoch immer schlechter als der Markt sein werden. Dafür bezahlt man keinen Ausgabeaufschlag und weiß genau welche Aktien man gerade besitzt oder auch eben nicht. Hier muss man sich allerdings auch bezüglich Steuereinfachheit und der diversen Leihgeschäfte/Tauschgeschäfte (SWAP basierte ETFs) Gedanken machen. Meine Empfehlung hier: inländisch thesaurierend und/oder ausländisch auschüttend mit klarem Fokus auf vollständiger Replikation (die Aktien die im Index enthalten sind, sind auch im ETF)

    Ich hoffe ich konnte euch ein wenig weiterhelfen.

    Gruß
    Sascha

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