Aufbau und Struktur einer Bachelorarbeit
In diesem Artikel wollen wir uns mit dem Aufbau und der Struktur einer Bachelorarbeit beschäftigen und euch wertvolle Tipps zur Ausgestaltung geben, damit ihr eure Bachelorarbeit möglichst gut auf die Beine stellen könnt. So steht dem erfolgreichen Absolvieren der letzten Hürde vor dem Bachelor-Abschluss so gut wie nichts mehr im Weg.
So sieht der Aufbau einer Bachelorarbeit aus
Ganz wichtig: Bevor ihr mit der Konzeption beginnt, macht euch beim betreuenden Lehrstuhl schlau, ob es vielleicht Richtlinien oder eine Mustervorlage gibt. Mittlerweile gibt es nämlich viele Lehrstühle, die den Aufbau und einige Bestandteile im Vorfeld fest definieren und an die es sich dann unbedingt zu halten gilt! Andernfalls begeht ihr bereits einen Formfehler, der auch mit einem Abzug bei der Bewertung der Bachelorarbeit beurteilt wird. Nun aber zum eigentlichen Aufbau.
1. Das Deckblatt
Falls es keine Vorschriften vom Lehrstuhl geben sollte, dann kann das Deckblatt nach dem eigenen Geschmack gestaltet werden. Um einen guten Eindruck beim Gutachter der Arbeit zu hinterlassen, sollte das Layout einen seriösen und dennoch interessanten Eindruck machen. Formal gesehen gehören auf das Deckblatt folgende Dinge:
- Name der Hochschule
- Name des Fachbereichs
- Studiengang
- Titel der Arbeit
- Namen und Titel der beiden Gutachter
- Eigener Vor- und Zuname
- Eigenes Geburtsdatum
- Matrikelnummer
- Datum der letzten Änderungen bzw. der Abgabe
2. Das Inhaltsverzeichnis
Hier werden der detaillierte Aufbau und alle Kapitel der Bachelorarbeit genau dokumentiert. Es empfiehlt sich ein automatisiertes Inhaltsverzeichnis zu verwenden und bei Microsoft Word mit den entsprechenden Überschriften zu arbeiten. So kann man sich am Ende das lästige Seitennachschlagen und viel weiteren Aufwand sparen. Zum Design gibt es häufig eine Vorlage bzw. feste Vorgaben vom Lehrstuhl.
3. Abkürzungsverzeichnis
Abkürzungen sollen im Rahmen einer Bachelorarbeit so sparsam wie möglich verwendet werden. Dennoch sollte ein Abkürzungsverzeichnis angelegt werden, vor allem wenn sich viele fachspezifische Abkürzungen im Text befinden. Einfach und im Duden geregelte Abkürzungen wie z.B. oder bspw. gehören eigentlich nicht in das Verzeichnis. Aber auch hier kann ein Lehrstuhl seinen eigenen Willen haben.
4. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildungen und Tabellen sind in jeder wissenschaftlichen Arbeit ein wichtiger Bestandteil, um die eigenen Ausführungen zu untermauern und zu dokumentieren. Sollte es sich dabei um Abbildungen und Tabellen aus der Literatur handeln, dann dürfen die Quellenangaben natürlich nicht fehlen. Viele Fachbereiche bestehen dafür auf einem eigenen Abbildungs- und Tabellenverzeichnis, in dem alle sind alle Abbildungen und Tabellen der Reihenfolge im Text entsprechend unter Angabe der fortlaufenden Nummer, Überschrift und Seitenangabe aufzuführen. Manche Lehrstühle wollen die beiden Verzeichnisse auch separat in der Bachelorarbeit haben.
5. Die eigentliche Bachelorarbeit – die Struktur
Wer seine Bachelorarbeit schreiben möchte, der sollte sich an die folgende Einteilung halten. Als Meta-Ebene sollte im Rahmen der Bachelorarbeit die klassische Form aus Einleitung, Hauptteil und Fazit verwendet werden. Dabei sollten Einleitung und Fazit jeweils ca. 10 bis 15 Prozent der Arbeit ausmachen.
5.1. Einleitung
Im Rahmen der Einleitung gilt es den Leser (und auch den Prüfer) zum Thema hinzuführen. Es gilt dabei trichterförmig vom Groben ins Detail zu geleiten und so die Relevanz des Forschungsthemas deutlich zu machen. Man sollte sich dabei nicht in Kleinigkeiten verlieren, die im Rahmen der Arbeit noch diskutiert werden können, sondern lieber das große Ganze im Blick haben. Wenn dann die Relevanz und die Problemstellung klar sind, ist es außerordentlich wichtig, dass die eigenen Forschungsfragen und Kernthemen der Arbeit klar und deutlich platziert werden. Nur so kann eine ordentliche Zielstellung formuliert werden, die es dann im Anschluss zu erreichen gilt.
Die Einleitung kann ehrlicherweise meistens erst nach viel Recherche und einigen vergeblichen Versuchen richtig in die Arbeit integriert werden. Ich persönlich habe meine Einleitung erst gegen Ende der Arbeiten geschrieben, damit es wirklich rund wird.
5.2. Hauptteil
Im Hauptteil wird dann die eigentliche Arbeit abgehandelt. Es gilt dabei sich eine logische Struktur und Gliederung zu suchen und diese auch im Vorfeld mit dem Betreuer der Arbeit abzustimmen. So kann man sich vor späteren unliebsamen Überraschungen schützen. Dabei sollte stets die in der Einleitung aufgeworfene Forschungsfrage als roter Faden dienen, dann man kommt im Rahmen einer Bachelorarbeit leicht mal vom Weg ab.
Meistens startet man mit einem theoretischen Teil, der die wissenschaftliche Grundlage der eigenen Recherchen darstellt, bevor man sich auf die verschiedenen Denkansätze stürzt, die für das beschriebene Problem existieren.
Tipp: Wenn es einen Unterpunkt gibt, dann ist dieser auch zu beziffern. Auf 2.1. muss aber auch mindestens noch 2.2. folgen. Jedes Kapitel sollte mindestens eine halbe Seite lang sein.
5.3. Fazit
Im Fazit der Arbeit werden abschließend die wichtigsten Erkenntnisse zusammengetragen. Es gilt dabei möglichst gute Antworten auf die Kernfragen der Arbeit zu geben, die im Rahmen der Einleitung gestellt wurden. Außerdem gehören in das Fazit einer wissenschaftlichen Arbeit auch der Blick über den Tellerrand hinaus, also die Auswirkungen auf das Forschungsfeld und die möglichen Ansatzpunkte für weitere Forschung mit dazu.
6. Literatur- und Quellenverzeichnis
So wie auch der eigentliche Inhalt gehört das Literaturverzeichnis zu einer wissenschaftlichen Arbeit. Hier wird gezeigt, wie gründlich ein Student bei der Quellenanalyse vorgegangen ist. Daher spielt das Literaturverzeichnis eine wesentliche Rolle im Rahmen einer Bachelorarbeit. Hier sind alle Quellen der Arbeit zu vermerken und das in alphabetischer Reihenfolge der Verfasser (ausgehend vom Nachnamen). Auch hier kann Microsoft Word mit seinen integrierten Funktionen einen wesentlichen Teil der Arbeit automatisiert übernehmen. Mein Betreuer hat mir bei den Quellen immer folgenden Rat mit auf den Weg gegeben: Hab deine Quellen im Griff, dann hast du deine Arbeit im Griff.
7. Anhang
Ein Anhang kann je nach Art der eigenen Bachelorarbeit einen wesentlichen Teil der Arbeit ausmachen. Wer sich zum Beispiel mit großen Datenmengen auseinandersetzt, der dokumentiert viele Zwischenschritte im Anhang. In die eigentliche Arbeit gehören schließlich nur die gewonnen Erkenntnisse. Der Anhang ist also keine Sammelstelle für nicht verwendete Reste, sondern viel mehr für Materialien, die wichtig für die Erkenntnisgewinnung, aber nicht zwingend für das Leseverständnis sind. Dazu gehören, Tabellen, Berechnungen, Fragebögen und dergleichen.
8. Eidesstattliche Erklärung
Eine wissenschaftliche Arbeit (vor allem Abschlussarbeiten an der Uni) enden eigentlich immer mit der offiziellen eidesstattlichen Erklärung, in dieser wird versichert, dass die Bachelorarbeit selbst geschrieben wurde. Wer seine Bachelorarbeit schreiben lassen hat, der begeht hier also einen Betrug an sich selbst und an der Prüfungskommission.