Anwesenheitspflicht in Vorlesungen – Gute Idee oder Rückkehr in die Schulzeit?
Noch vor ein paar Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass an deutschen Universitäten in einer Vorlesung die Anwesenheit der Studierenden überprüft wird, oder es gar eine Anwesenheitspflicht gibt. Seit der Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge ist dies jedoch Gang und Gäbe und nicht selten begegnen einem Anwesenheitslisten mit mehreren Hundert Studenten, die am ende einer Vorlesung noch immer nicht alle Anwesenden erreicht hat.
Was erhofft man sich nun davon? In erster Linie will man die Studierenden in die Vorlesung zwingen, man will sie zurück in die Schulzeit befördern und mit Vorschriften und Normen in ihrer akademischen Freiheit einschränken. Hört sich das in euren Ohren vielleicht etwas zu hart an? Nun, dies sind nicht nur meine Worte, sondern auch die von vielen Dozenten und Professoren. In einem Seminar hat es ein Dozent mal richtig auf den Punkt gebracht: „Man sollte an der Uni sein um zu studieren und nicht um zu lernen“.
Mit Sicherheit gibt es einige faule Studenten, die ohne Zwang in keine einzige Vorlesung gehen würden – aber das ist im Endeffekt doch ihre Entscheidung? Deshalb studiert man doch? Erst heute haben wir uns mit verschiedenen Vorlesungsformen beschäftigt und die Professorin konnte empirisch belegen, dass in einer Vorlesung, in der keine Anwesenheitspflicht herrscht, die erbrachten Leistungen in Abschlussklausuren keineswegs schlechter sind, als in Vorlesungen mit Anwesenheitspflicht – im Gegenteil.
Wo liegt also der Sinn in einer Anwesenheitspflicht? Ausser natürlich darin, die Vorlesungssäle zu füllen.
@ Jochen: Sehe ich genau so. Wer nicht lernen will oder zu Hause besser lernen kann, soll dies tun.
Übrigens dieser neue blinkende Kasten vom Feedburner nervt. 😛
anwesenheitspflicht my ass!