Trauerstimmung an der PH Heidelberg – Die Studenten begraben die Bildung
Wer heute (26. Mai 2009) an die PH Heidelberg kam, stand vor geschlossenen Türen. Wer heute and die PH kam wurde mit Trauermusik, einem Sarg,einem niedergelegten Kranz und vielen Grablichtern empfangen.
Die Studenten liefen oft schwarz gekleidet herum und waren deutlich betrübt über die Stimmung an der PH. Wer nicht informiert war, wurde diese schnell von den vielen Plakaten, die im kompletten Hof des Altbaus der PH verteilt hingen.
Nach der spontanen Demo letzte Woche war der Tatendrang der Studenten so groß, dass sich am Mittwochabend danach ca.150 Studenten zusammen gefunden haben und die „Initiative Haushalt“ gegründet haben. Diese haben den heutigen Warnstreik in verschiedenen kleinen Gruppen organisiert und gestaltet. So entstanden verschiedene Stände, an denen sich die Studierenden informieren konnten. Dazu standen auch einige Fachschaften zu Verfügung, sowie der Arbeitskreis Bildungsstreik und andere Gruppen, diese stellten sich auch zwischendurch auf der Bühne der „Initiative Haushalt“ vor. Wer nicht gerade an einem der Stände beschäftigt war, konnte aktiv werden, in dem er seine Unterschrift für die erarbeiteten Forderungen gab. Zwischendurch wurde auf die Melodie von „We will rock you“ das eigens für den heutigen Tage geschriebene Lied „500 für umme“ gemeinsam zum Besten gegeben.
Nach dem Austausch an den verschiedenen Ständen, ging der Streik direkt in die Vollversammlung über, welche mit einem symbolischen Trauerzug begann. Danach gab es eine Diskussion zwischen zwei Vertretern des AStAs (Allgemeiner Studierenden Ausschuss) auf der einen Seite und dem Rektor Herr Austermann und dem Kanzler Herr Goihl auf der anderen. In dieser wurde auf die Gründe der Situation, die Folgen und die Forderungen eingegangen. Jedoch von Seiten der Studierenden waren die Aussagen des Kanzlers und des Rektors oft nicht zufrieden stellend bzw. einfach nicht so zu erklären, so dass es immer wieder Zwischenrufe gab. Unterbrochen wurde die Diskussion aber auch vom Auftritt der Landtagsabgeordneten Theresia Bauer, die klar Stellung zu der Situation nahm und mit viel Beifall verabschiedet worden ist. Am Ende konnten die Studenten auch noch selber Fragen stellen, was reichlich ausgenutzt wurde. Fakt ist, dass die Leitung Fehler gemacht hat, aber auch das Land maßgeblich zur Situation beigetragen hat. Um auch letzteres zu verändern, setzen sich der AStA und die Hochschulleitung demnächst zusammen um gemeinsam als Hochschule aufzutreten.
Trotz des schlechten Wetters machten sich einige Studenten noch auf dem Weg in die Innenstadt, um die Menschen außerhalb der PH zu informieren. Organisiert wurde dies von der Gruppe „Kreativer Widerstand“.
Durch die hohe Medienpräsenz während des Streiks werden nun hoffentlich auch weitere Hochschulen sich ein Beispiel nehmen und auf ihre jeweiligen und die landesweiten Probleme aufmerksam machen.
Eins ist sicher die Studierenden wollen Veränderungen nicht nur versprochen bekommen, sondern diese auch als Verbesserung zu spüren bekommen. Sie werden wohl nicht eher ruhen, bis sie zufrieden gestellt wurden. So lange wird die Trauerstimmung anhalten, denn das kommende Wintersemester wird das härteste seit langem.
Weiter Infos dazu findet ihr auf RNZ.de, SWR.de, Mannheimer Morgen, Radio Regenbogen und weiteren Medien.
(P.S.: Wieder ein herzliches Danke an Rieke für den Bericht)