Das erste Semester Medizin: Was erwartet mich?
Viele Jahre hast du davon geträumt, einmal Medizin zu studieren und später Menschen zu helfen. In der Schule hast du nach Leibeskräften gebüffelt und dir den nötigen NC erarbeitet, vielleicht hast du auch noch etliche Wartesemester hinter dich gebracht. Und jetzt ist es endlich soweit: Die Zulassung liegt auf dem Tisch und das Medizinstudium kann beginnen! In deinem ersten Semester wirst du die wundervolle und manchmal etwas wahnwitzige Welt des Studierens kennen lernen, und das in einem der anstrengendsten – aber auch schönsten – Studienfächer, die es gibt. Dieser Artikel zeigt dir, was dich in deinem Studium und vor allem in deinem ersten Semester Medizin erwartet!
Medizin-Studium: Zwischen Theorie und Praxis
Wie du sicher schon weißt, ist das Medizinstudium in drei Teile gegliedert. Jeder Studienteil beinhaltet sowohl theoretische als auch praktische Elemente. Der erste Teil, die Vorklinik im 1. bis 4. Semester, vermittelt dir die wichtigsten Grundlagen für deine medizinische Arbeit. Nachdem du diesen Teil mit dem Physikum abgeschlossen und ein dreimonatiges Pflegepraktikum absolviert hast, geht es im 5. bis 10. Semester mit der Klinik weiter. Hier gehst du mehr ins Detail und lernst auch die Teilbereiche der Medizin näher kennen. Erst jetzt lernst du, wie man Krankheiten diagnostizieren kann z.B. wirst du eine Prostataentzündung erkennen können oder auch einen viralen Effekt von einer Grippe unterscheiden können. Außerdem gehört zur Klinik der zweite Prüfungsabschnitt und die viermonatige Famulatur. Am Ende des Studiums liegt das praktische Jahr, das du mit der dritten Prüfung abschließt.
Die ersten Semester: Ein Leben zwischen Bücherbergen
In ersten Semester wirst du erst einmal die Grundlagen der Medizin kennenlernen – eigentlich logisch, schließlich kann man keinen Studenten ohne jedes Vorwissen auf Patienten loslassen. Trotzdem kann der Blick auf den neuen Stundenplan erst einmal etwas ernüchternd sein. Neben spannend klingenden Fächern wie Physiologie und Anatomie stehen nämlich auch Biologie, Physik und (Bio-)Chemie auf dem Lernplan. Und gerade letztere ist für ihre Lernintensivität berüchtigt. Mach dich also darauf gefasst, viel Zeit in der Bibliothek zu verbringen. Aber auch das gehört nun einmal zum Medizinstudium dazu, und einen großen Trost gibt es: Anders als in der Schule wirst du alles, was du hier lernst, später tatsächlich einmal brauchen. Und zum Glück gibt es hier und da dann doch praktische Übungen, die den Lernalltag auflockern.
Produktiver Austausch in Lerngruppen
In einem wirst du dir mit deinen Kommilitonen ganz schnell einig sein: Im Team lernt es sich viel besser. Gerade, weil ihr alle exakt den gleichen Lernstoff habt, könnt und solltet ihr euch gegenseitig den Rücken stärken. Nicht ohne Grund gibt es in der Medizin unzählige Lerngruppen. Nutze sie, denn so manch schwieriger Stoff fällt viel leichter, wenn er dir beispielsweise vom Physik-Ass der Runde erklärt wird. Im ersten Semester solltest du daher versuchen schnell Anschluss zu bekommen, damit du später gut vernetzt durchs Medizin-Studium kommst.
Keine Panik in der Klausurenphase
Am Ende des Semesters kommt der eigentliche Hammer auf dich zu: Die Klausurenphase. Mehrere Klausuren in einer Woche und wilde Gerüchte über Durchfallquoten sind keine Seltenheit. Jetzt hilft nur eines: Ruhe bewahren und rechtzeitig mit dem Lernen anfangen. Falls du doch in einer Klausur durchfallen solltest, ist das kein Grund zur Verzweiflung: Das passiert vielen. Beim Zweitversuch weißt du dann ja aber schon, worauf es ankommt.