Wie führe ich die erste Gehaltsverhandlung?
Selbst wenn das Reden über Geld manchmal unangenehm sein kann – im Job ist es notwendig, wenn man angemessen bezahlt werden möchte. Bei Gehaltsverhandlungen ist es oft schwierig, den richtigen Mittelweg zu finden, sprich, sich nicht unter Wert zu verkaufen, aber auch nicht zu viel zu verlangen. Daher ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich. Im Folgenden geben wir euch daher Tipps, für die erste Gehaltsverhandlung.
Vorbereitung ist das A und O
Egal ob man beim Bewerbungsgespräch nach seinen Vorstellungen über die Höhe der Bezahlung gefragt wird oder als Berufsanfänger den ersten Termin bzgl. einer Gehaltserhöhung hat – eine Verhandlung kann nur erfolgreich sein, wenn man sich umfassend vorbereitet:
- Zum einen sollte man sich darüber im Klaren sein, wie hoch der eigene Marktwert ist. Besteht in der jeweiligen Branche beispielsweise ein Engpass an Fachkräften, kann dies die Verhandlungsposition stärken. Ein abgeschlossenes Studium, eine fachlich passende Ausbildung oder einschlägige Erfahrungen wirken sich in der Regel ebenfalls positiv auf das Gehalt aus. Es lohnt sich definitiv, sich über das durchschnittliche Einkommen verschiedener Berufsgruppen zu informieren und diese Informationen für sich selbst zu nutzen. So kann man bspw. besser den eigenen Marktwert einschätzen und auch eine realistische Summe für das eigene Gehalt finden.
- Zum anderen sollte man herausfinden, wie groß die Firma ist, bei der man sich bewirbt. Etablierte große Industrie-Unternehmen haben meist mehr Budget zur Verfügung als Start-Ups oder kleine Agenturen mit wenigen Mitarbeitern.
- Steht man als Berufseinsteiger vor seiner ersten Gehaltsverhandlung, sollte man sich außerdem den richtigen Zeitpunkt für einen Gespräch mit dem Chef aussuchen. Ein Termin kurz nachdem ein neuer Auftrag hereingekommen ist, eignet sich gut. Hat der Vorgesetzte am Anfang der Woche recht viel zu tun, kann man versuchen, ein Meeting gegen Ende der Woche zu planen.
Selbstbewusstsein zeigen
Eine Gehaltsverhandlung kann man nur erfolgreich führen, wenn man mit Selbstbewusstsein an die Sache herangeht. Egal ob man bereits in einem Unternehmen arbeitet oder beim Vorstellungsgespräch auf das Thema stößt – man sollte sich im Vorfeld Gedanken über die eigenen Stärken sowie Erfolge machen und diese sicher präsentieren. Außerdem sollte man sich ins Gedächtnis rufen, dass eine Gehaltserhöhung keinen großen Zusatzaufwand für den Vorgesetzten darstellt. Denn die meisten Unternehmen arbeiten mit professionellen Lohnabrechnungsprogrammen wie Lohn Gehalt Plus von Lexware oder Dataline, mit denen man Änderungen schnell und zuverlässig umsetzen kann. Zudem ist es sinnvoll, sich eine finanzielle Grenze zu setzen, die man nicht unterschreiten möchte. Bietet der Personaler dennoch nur eine zu niedrige Summe an, sollte man sich genau überlegen, ob man die Stelle wirklich antreten möchte. Gegebenenfalls kann man das Angebot auch ablehnen.
Was man bei der Verhandlung vermeiden sollte
Möchte man, dass die erste Gehaltsverhandlung positiv verläuft, sollte man bestimmte Verhaltensweisen vermeiden. Dazu zählt beispielsweise, angebotene Zusatzleistungen als Alternative zu einem höheren Gehalt kategorisch abzulehnen. Das können etwa eine Beteiligung an der Altersvorsorge, flexiblere Arbeitszeiten, Investitionen in die Gesundheit oder ein Firmenwagen sein. Übrigens: Wenn man diesen privat nutzt, gilt er als geldwerter Vorteil. Hier hat man die Option, ein Fahrtenbuch zu führen oder die Privatfahrten pauschal zu versteuern. Welche Möglichkeit für die eigene Situation am sinnvollsten ist, kann man mithilfe eines kostenlosen Online-Rechners herausfinden. Es lohnt sich auf jeden Fall, über solche Zusatzleistungen anstatt eines höheren Gehalts nachzudenken, wenn der Arbeitsplatz gute Zukunftsperspektiven, Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen bietet.
Ebenfalls absolute No-Gos im Gehaltsgespräch sind folgende:
- Gleich zu Anfang des Gesprächs nach Geld fragen
- Stur auf einer Summe beharren und keine Kompromissbereitschaft zeigen
- Sich unter Wert verkaufen
- Eine unangemessen hohe Summe verlangen
- Emotional werden (besser: sachlich argumentieren und bei einem zu kleinen Angebot erst einmal nach dem Grund fragen)
- Vergleiche mit Kollegen oder anderen Arbeitgebern ziehen