Chefarzt, Homöopathie & Co. für Studenten zum Super-Preis
Wer im Krankenhaus vom Chefarzt behandelt und im Einzelzimmer untergebracht werden will und sämtliche anderen Vorzüge des Privatpatient-Seins genießen möchte, der kann das zum Billig-Preis bekommen. Aber Achtung: Unbedingt die Fristen beachten!
Studenten haben die Möglichkeit, in die private Krankenversicherung zu wechseln und sich dort zu einem einmalig günstigen Beitrag studentisch versichern zu lassen. Das kann für ältere Studierende und für jene, die schon eine Weile studieren, sogar günstiger sein als in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben! Wer die medizinische Versorgung erster Klasse haben will, muss sich beeilen, sonst ist der Zug abgefahren. Denn der Einstieg ist nur zu drei Zeitpunkten während des Studiums möglich und muss binnen drei Monaten vollzogen sein. Verpasst man diese Gelegenheit, reist man zweiter Klasse weiter.
Zunächst haben Erstsemester die Möglichkeit, in die PKV für Studenten zu wechseln. Die 3-Monats-Frist beginnt mit dem Studienbeginn. Danach ist es erst wieder möglich, wenn die Familienversicherung (also die beitragsfreie Mitversicherung über einen Elternteil) in der gesetzlichen Krankenversicherung ausläuft. Das ist der Fall, wenn man 25 Jahre alt wird. Mit diesem Alter würde man, wenn man nicht in die private Krankenversicherung für Studenten wechselt, in der gesetzlichen Krankenversicherung der Studenten, kurz KVdS, versichert werden. In der KVdS bezahlt man einen eigenen Beitrag in Höhe von 77.90 Euro, wenn man über 23 Jahre alt ist und keine Kinder hat (Beitrag gilt seit April 2011). Man muss sich hier jedoch an Regeln hinsichtlich des Hinzuverdienstes halten. Hat man also einen Studenten-Job, welcher einem mehr Verdienst ermöglicht als die KVdS erlaubt, so muss die studentische Versicherung beendet werden, was höhere Beiträge zur Folge hat. Selbiges gilt auch, wenn man zwar nicht zu viel verdient, aber zu viele Stunden arbeitet. Dann wird praktisch unterstellt, dass man nur nebentätig studiert und somit verliert man die Berechtigung, in der günstigeren KVdS versichert zu sein. Dann ist man automatisch freiwillig gesetzlich versichert, was ein teurer Spaß wird. Wenn man schon tiefer in die eigene Tasche greifen muss, dann möchte man dafür natürlich auch möglichst bessere Leistungen. Und die erhielte man über die private Krankenversicherung für Studenten garantiert.
Eine letzte Wechselmöglichkeit ergibt sich schließlich mit dem 30. Geburtstag oder dem Erreichen des 14. Fachsemesters. Denn dann endet die gesetzliche Krankenversicherung für Studenten und an ihre Stelle tritt die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung. Verglichen mit den Beiträgen ist die private Krankenversicherung für Studenten jetzt günstiger. Ihre Altersgrenze ist erst mit dem 34 Lebensjahr erreicht, sodass man noch vier Jahre der günstigen Krankenversicherung genießen kann.
Auch für junge Besserverdiener rechnet sich die private Krankenversicherung. Doch gesagt sei, dass man nach dem Studium bei Beginn eines Anstellungsverhältnisses zunächst erst einmal wieder in der gesetzliche Krankenversicherung versichert ist, denn das Bruttojahresgehalt wird noch nicht die Versicherungspflichtgrenze übersteigen, sodass erneut Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung besteht. Geht man nach dem Studium den Weg der Selbstständigkeit, so kann man in der privaten Krankenversicherung bleiben. Ein Wechsel in die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung wäre jedoch auch möglich. Wer eine Beamtenlaufbahn einschlägt, wird sich ebenfalls für die private Krankenversicherung für Beamte entscheiden, denn diese erweist sich als bedeutend günstiger.
Studenten sollten jedoch nicht nur über ihre Krankenversicherung nachdenken. Denn mit Aufnahme oder Abschluss des Studiums ändert sich jeweils der Versicherungsbedarf. Hier sollte unbedingt ein Versicherungs-Check vorgenommen werden, um sicher zu gehen, dass man bedarfsgerecht abgesichert ist. Policen, an welche man unbedingt denken sollte, sind die Privat-Haftpflichtversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung. Tipp: Über den Versicherungsbedarf für Studenten kann man sich in dieser Ratgeber belesen.