Agenda 2010 – Reformen
Die großen Herausforderungen unserer Zeit liegen neben vielen anderen Entwicklungen und Veränderungen in zahlreichen Lebensbereichen in der Globalisierung, dem demografischen Wandel der Welt und vor allem unserer Gesellschaft und dem weltweiten Klimawandel. Nur die Gesellschaft, die diesen kontinuierlichen Veränderungsprozess erkennt und berücksichtigt, kann mit einer sozial gerechten und wirtschaftlich erfolgreichen Politik heutige Problemsituationen und die Zukunft meistern.
Globalisierung bedeutet insbesondere die Beschleunigung der Lebens- und Arbeitswelt durch Einsatz neuer Technologien zur Überwindung von Raum und Zeit.
Die Vernetzung und der wachsende und immer schnellere Datenaustausch erleichtern weltweites Kommunizieren und Handeln ohne Grenzen. Dazu gehört auch der weltweit zunehmende Wettbewerb um Arbeit, den wir auf Dauer nur dadurch bestehen können, wenn unsere Wirtschaft produktiver arbeitet und Produkte mit höherer Qualität abliefert. Um unseren Vorsprung also eine der führenden Exportnationen in der Weltgemeinschaft halten zu können, müssen wir aber nicht nur produktiver sondern auch innovativer (erfinderischer) als andere Gesellschaften sein.
Die Veränderungen in unserer Gesellschaft stellen die zweite Herausforderung dar, da sie politisches Handeln in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten maßgeblich bestimmen wird. Dafür sind drei Ursachen des Bevöklerungswandels maßgeblich:
- Die Menschen in unserer Gesellschaft werden immer älter.
- Die Geburtenrate sinkt nachhaltig, ganz besonders in den östlichen Bundesländern.
- Die Einwanderungsrate sinkt.
Dramatische Auswirkungen hat der demografische Wandel auf die sozialen Sicherungssysteme. Steigende Lebenserwartung und sinkende Geburtenraten verursachen zwangsläufig ein wachsendes Missverhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentenbeziehern. So hat sich beispielsweise die durchschnittliche Lebenserwartung seit 1960 in Deutschland bei Frauen um 3 Jahre, bei Männern sogar um 4 Jahre erhöht und sie wird weiter steigen. Bedeutung hat diese Veränderung vor allem für die durchschnittliche Rentenbezugsdauer: sie wird sich entsprechend verlängern, wahrscheinlich von 1960 bis 2030 fast verdoppeln. Genauso dramatisch wird sich das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentenbeziehern im gleichen Zeitraum verschlechtern: von 5; 1 auf 2; 1! Anders formuliert heißt das: im Jahre 2030 müssten zwei beitragspflichtige Arbeitnehmer einen Rentner „finanzieren“. Schon heute sind Finanzierungsprobleme unserer sozialen Sicherungssysteme klar erkennbar, langfristig werden sie sich erheblich verstärken. Um diesen Problemen wirksam und nachhaltig zu begegnen, mussten diese Systeme den veränderten Rahmenbedingungen angepasst und Zukunftssicher neu gestaltet werden.
Mit der Agenda 2010 hat die rot-grüne Bundesregierung unter Bundeskanzler Gerhard Schröder unumgängliche Schritte zur Umstrukturierung der sozialen Sicherungssysteme auf den Weg gebracht, wobei sie sich ganz besonders von den Anforderungskriterien der Zukunftsorientiertheit und Finanzierbarkeit hat leiten lassen.
Vorbildlich, dass hier haeufig gepostet wird.