7 Typische Fehler bei der ersten Seminararbeit
Die erste Seminararbeit steht an und alles ist neu? Wie fängt man an und wo finden sich die besten Quellen? In diesem Artikel zeigen wir euch, welche Fehler am häufigsten bei der ersten Seminararbeit begehen und worauf beim Schreiben zu achten ist.
1. Zu spät beginnen
Grade bei den ersten Seminararbeiten unterschätzt man den Zeitaufwand oft gewaltig. Es ist eben etwas anderes als in der Schulzeit. Zeitfresser müssen daher so gut es geht eliminiert werden. Wer meint, er habe noch ausreichend viel Zeit und drei oder vier Wochen genügen, um eine anständige Seminararbeit abzugeben, hat sich getäuscht. Vor allem die Vorarbeit dauert wesentlich länger. Am besten beginnt man so früh wie nur möglich, um die passende Literatur zu besorgen und Quellen festzulegen. Auch das Inhaltsverzeichnis sollte (zumindest grob) bereits Wochen vor Abgabe stehen.
Wer erst zwei Wochen vor Abgabe darüber nachdenkt, worüber er oder sie eigentlich schreiben möchte, ist eindeutig zu spät dran. Es hängt aber auch davon ab, wie lange die Seminararbeit insgesamt sein muss. 10 Seiten brauchen eine andere Vorbereitung als 50 oder gar noch mehr Seiten.
2. Falsche zitieren
Einfach Texte verwenden, die jemand anders schon verfasst hat ohne diese Person und damit die Quelle zu nennen, ist nicht erlaubt. Das würden Prüfer auch bemerken, wenn sie nur stichprobenartig überprüfen. Zitieren muss gelernt sein und es nicht richtig zu machen gehört zu den häufigsten Fehlern bei Seminararbeiten. Wer falsch zitiert oder es gar nicht tut, riskiert den Ausschluss von der Hochschule und darf die Seminararbeit in der Regel nicht wiederholen. Auch wird dabei nicht einfach nur ein Fehler unterstellt, sondern ein vorsätzliches Handeln. Falsch oder gar nicht zitieren ist damit kein Kavaliersdelikt.
3. Thema aus den Augen verlieren
Das Thema und/oder die Fragestellung muss beim Schreiben immer im Vordergrund stehen. Nicht selten passiert es, dass sich Anfänger im Laufe des Schreibens völlig verlieren. Gegen diesen Fehler hilft es, sich immer wieder den Titel der Arbeit vor Augen zu führen und sich zu fragen, was wirklich untersucht werden soll. Irrelevantes darf angeschnitten, aber nicht vertieft werden. Der Fokus muss immer auf der Forschungsfrage liegen.
4. Fehlende Struktur
Von Anfang bis Ende muss völlig klar sein, wo die Reise hingehen soll. Das beginnt bereits beim Titel und geht über das komplette Inhaltsverzeichnis. Welche Themen werden vertieft? Welche werden nur angerissen? Soll es praktische Untersuchungen geben oder nur Theorie? An welchen Stellen können Grafiken oder Schaubilder eingesetzt werden? Die Struktur muss stehen – noch vor dem Schreiben. Andernfalls begeht ihr einen fahrlässigen Anfängerfehler.
5. Korrekturzeit nicht eingeplant
Vor allem am Ende wird die Korrektur der Arbeit richtig viel Zeit in Anspruch nehmen. Korrektur lesen sollte man niemals selbst. Nicht, weil man dazu nicht fähig ist, sondern weil das menschliche Auge Fehler einfach überliest, wenn man immer und immer wieder den gleichen Text liest. Außerdem sind Meinungen Dritter nicht verkehrt. Auch Kritik sollte man annehmen und ggf. nochmal nachbessern.
6. Das Layout
Das Layout ist wichtig. Gibt es Vorgaben vom Lehrstuhl, die eingehalten werden müssen? Wenn ja, dann haltet euch akribisch genau daran, denn sonst droht ein Punktabzug. Findet daher heraus, ob die Seminararbeit gebunden werden muss oder nicht. Achtet außerdem darauf, dass alle Informationen (Name, Titel etc.) auf dem Deckblatt enthalten sind. Auch sollte stets in Farbe (wegen der Schaubilder und Grafiken) ausgedruckt werden. Ein hochwertiges Layout erfreut den Prüfer und kann damit von Anfang an einen guten Eindruck von der Seminararbeit vermitteln.
Aber übertreiben sollte man es nicht. Wer sich für einen Einband entscheiden als würde sich darin eine Doktorarbeit befinden, trägt etwas sehr dick auf und das wiederum kann etwas hochnäsig wirken. Es ist eben doch „nur“ eine Seminararbeit. Dennoch muss sie einen ordentlichen Eindruck machen.
7. Die Präsentation
Nicht selten muss eine Seminararbeit auch präsentiert werden – Entweder nur vor den Lehrenden oder vor größerem Publikum. Hierfür sollte eine Präsentation erstellt werden, die das Wichtigste zusammenfasst. Wichtig sind eine gute Übersichtlichkeit und keinesfalls zu viele Informationen pro Seite. Das Publikum darf nicht überfordert werden.
Fazit: Schwer, aber machbar
Es mag vielleicht etwas viel Input auf einmal sein und man fühlt sich grade bei den ersten Seminararbeiten auch schnell überfordert, doch das gibt sich mit der Zeit und ein wenig Erfahrung. Haltet euch von den genannten häufigen Fehlern für Seminararbeiten fern und schon sollte sich eine solide Grundlage ergeben. Niemand erwartet direkt zu Beginn Wunderdinge von euch. Wir wünschen: Viel Erfolg.
Info: Der Beitrag wurde gemeinsam mit www.lektorat-magazin.ch verfasst.